Park der Generationen
Medienservice Sachsen
30.05.2022, 10:42 Uhr — Erstveröffentlichung
Park der Generationen
in Niederjahna wird eröffnet
Einladung zum Pressetermin
In Niederjahna nahe Meißen wurde ein historischer Landschaftspark saniert. Der Park aus dem 18. Jahrhundert nach englischem Vorbild war durch mehrere Hochwasser in einem desolaten Zustand. Nun hat die Gemeinde Käbschütztal, zu der Niederjahna gehört, den Park zu einem barrierefreien und interaktiven Generationenpark umgestaltet. Unterstützung erhielt sie bei diesem Vorhaben nicht nur von zahlreichen engagierten Einwohnern und ortsansässigen Künstlern, sondern auch vom Freistaat Sachsen. Das Projekt erhielt ein Preisgeld in Höhe von 150 000 Euro beim simul⁺Wettbewerb »Ideen für den ländlichen Raum« im Jahr 2019. Die Aufwertung der Parkanlage sowie die begleitende Öffentlichkeitsarbeit wurden außerdem mit rund 216 000 Euro über die LEADER-Förderung unterstützt.
Zusammen mit Bürgermeister Uwe Klingor und Dr. Romy Donath, der Vorsitzenden des Park- und Heimatvereins Niederjahna, wird Staatsminister Thomas Schmidt den neuen »Park der Generationen« einweihen.
Gemeinsam mit der Gemeinde Käbschütztal laden wir Sie ein zur
feierlichen Eröffnung des »Parks der Generationen« in Niederjahna
am Freitag, dem 3. Juni 2022, 13.30 Uhr
Treffpunkt: Teichstraße 2, 01665 Käbschütztal, Ortsteil Niederjahna
(Landkreis Meißen)
Ein Imbiss wird gereicht.
Raumordnungsbericht vorgelegt
Medienservice Sachsen
18.01.2022, 14:01 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Wichtige Grundlage zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse
Das Kabinett hat heute (18. Januar 2022) den vom Staatsministerium für Regionalentwicklung vorgelegten Raumordnungsbericht 2020 für den Freistaat Sachsen zur Kenntnis genommen. Mit dem Raumordnungsbericht wird einmal in jeder Legislaturperiode der Landtag über die Umsetzung der Grundsätze und Ziele der Raumordnung unterrichtet, die im Landesentwicklungsplan verankert sind.
»Unser Ziel sind gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Regionen Sachsens«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »Dazu gehört, dass für die Menschen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser oder Verwaltungen in akzeptabler Zeit erreichbar sind.«
Einem Auftrag aus dem Koalitionsvertrag entsprechend, konzentriert sich der vorgelegte Raumordnungsbericht 2020 auf wesentliche Themen der Daseinsvorsorge mit besonderem Blick auf die Erreichbarkeit der dafür vorhandenen Einrichtungen. So wird für jeden Ort unter anderem dargestellt, in welcher Fahrzeit eine Apotheke erreichbar ist und wie viele Einwohner sie versorgen muss, in welcher Entfernung eine Bibliothek zur Verfügung steht oder wie weit es bis zur Stadt- oder Gemeindeverwaltung ist.
Grundsätzlich ist die Erreichbarkeit von Einrichtungen und Dienstleistungen gemessen an den Zielen des Landesentwicklungsplanes in weiten Teilen des Landes gesichert. Kleinräumige Erreichbarkeitsdefizite in dünn besiedelten Gemeinden mit verkehrlich wenig erschlossenen Gemeindeteilen sind aber nicht ausgeschlossen. »Hier kann und soll der Bericht mit den darin enthaltenen Karten Anlass sein, detailliertere Analysen vorzunehmen und mit den lokalen und regionalen Akteuren Lösungsmöglichkeiten zu finden«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »Dafür kommt jedoch nicht nur eine Verbesserung der Erreichbarkeit in Frage, sondern auch flexible mobile oder digitale Angebote. So ist es zum Beispiel in vielen Landkreisen schon heute möglich, die Zulassung von Kraftfahrzeugen online zu beantragen. In diesem Fall spielt die Entfernung zur zuständigen Behörde keine so große Rolle mehr.
Der ca. 90-seitige Bericht wurde unter Federführung des Staatsministeriums für Regionalentwicklung gemeinsam mit den jeweils zuständigen Fachressorts erstellt. Er wird jetzt den Abgeordneten des Sächsischen Landtages vorgelegt.
Jetzt auch im Schönburger Land: die Dorffunk-App
Medienservice Sachsen
14.12.2021, 14:02 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Zweite LEADER-Region in Sachsen seit einem Monat online
Nach der Lommatzscher Pflege können jetzt auch die Bewohner der LEADER-Region »Schönburger Land« die digitalen Dienste »DorfNews« und »DorfFunk« nutzen. In den ersten Tagen haben sich bereits 60 Nutzer angemeldet. Mit einer Videobotschaft hat Staatsminister Thomas Schmidt heute (14. Dezember 2021) die angemeldeten, aber auch künftige Nutzer begrüßt. Mit den beiden Apps können die Bewohnerinnen und Bewohner Nachrichten aus ihren Orten und der Umgebung austauschen, Hilfsangebote und ‑gesuche einstellen oder sich einfach unterhalten.
»Das Leben auf dem Land bringt viele Freiheiten und Vorteile mit sich, aber auch andere Herausforderungen als das Leben in der Stadt. Weil man sich auf dem Dorf kennt, unterstützt man sich gegenseitig, das ist schon bisher so«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »Digitale Lösungen wie die beiden Apps können dieses Zusammenleben in der Gemeinschaft einfacher machen. Sie helfen so, dass das Leben auf dem Land auch künftig attraktiv und lebenswert bleibt.«
In dem Projekt »Digitale Dörfer Sachsen” werden digitale Dienste für ländliche Räume erprobt. Im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung haben die Fraunhofer Institute für Experimentelles Software Engineering (IESE) und für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI) digitale Lösungen erarbeitet, die seit dem Jahr 2020 in der Modellregion Lommatzscher Pflege getestet und weiterentwickelt wurden. Die Apps sind für Android und iOS verfügbar. Sie können kostenlos im App-Store und Play-Store heruntergeladen werden.
Das Projekt »Digitale Dörfer Sachsen« ist Teil des simul+InnovationHub. Im Rahmen dieser Zukunftsinitiative des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung realisieren Forschungseinrichtungen, Unternehmen und die Verwaltung gemeinsam innovative Projekte für den ländlichen Raum.
4 Städte aus Sachsen unter Deutschlands Aufsteiger-TOP-30: Für diese Kommunen geht’s nach oben
tag24.de
26.09.2021, 12:41 Uhr
Dresden – Von wegen verschnarchte Provinz! Gleich vier sächsische Städte haben es bei einem Städte-Ranking in Sachen Dynamik und Entwicklung unter die Top 30 Deutschlands geschafft. Als Aufsteiger-Regionen konnten sich dabei besonders Döbeln auf Platz 2 und Reichenbach im Vogtland auf Platz 4 in Szene setzen. Was haben diese Städte, was andere nicht haben? Mit welchen Pfunden wuchern und punkten sie?
Freistaat erweitert Familienförderung für Wohneigentum
Medienservice Sachsen
Leichter zu den eigenen vier Wänden!
09.03.2021, 13:32 Uhr — Erstveröffentlichung (aktuell)
Freistaat erweitert Familienförderung für Wohneigentum
In Sachsen werden Familien künftig noch stärker bei der Schaffung oder dem Erwerb von Wohneigentum unterstützt. Dazu hat das Kabinett heute (9. März 2021) die Förderrichtlinie Familienwohnen (FRL Familienwohnen) um neue Fördermöglichkeiten ergänzt.
»Mit dem heutigen Beschluss haben wir wichtige Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt«, so Staatsminister Thomas Schmidt. »Die Schaffung von Wohnraum ist ein zentrales Instrument gegen steigende Mieten. Selbst genutztes Wohneigentum ist die beste Vorsorge gegen Altersarmut. Wir bieten dafür sehr langfristige und äußerst zinsgünstige Kredite an. Das schafft Planungssicherheit und senkt so die Hürden, die dem Traum von den eigenen vier Wänden entgegenstehen.«
Neu eingeführt wird das Programm »Jung kauft Alt«, mit dem Familien besonders gefördert werden, die ein älteres Gebäude kaufen und sanieren. »Auf diese Weise stärken wir gerade auch kleinere Orte und sorgen für eine Nutzung bereits bestehender Gebäude, die sonst vom Leerstand bedroht wären«, betonte Schmidt. Die Familie erhält in diesem Fall neben der Grundförderung von 50 000 Euro Förderdarlehen je Kind weitere 50 000 Euro Darlehen als Bonus.
Familien mit einem schwerbehinderten Familienmitglied erhalten zur Grundförderung je Kind ein um 15 000 Euro erhöhtes Darlehen, dies soll Familien mit besonderen baulichen Bedarfen den Bau eines Eigenheimes erleichtern.
Besondere Unterstützung erhalten künftig auch Familien mit geringen Einkommen. Für sie erhöht sich die Grundförderung um 30 000 Euro. Gleichzeitig wird die erforderliche Eigenkapitalquote von 20 auf 15 Prozent abgesenkt. »So erleichtern wir insbesondere Familien mit geringeren Vermögen den Aufbau von Wohneigentum. Dies ist für Eltern, die große Teile ihres Einkommens für die Versorgung und Ausbildung ihrer Kinder einsetzen, ein wichtiger Baustein der Altersvorsorge«, betonte der Minister.
Die Familienförderung erfolgt in allen Fällen durch sehr langfristige und zinsgünstige Kredite. Die Laufzeit der Kredite beträgt 25 Jahre. Der Zinssatz bleibt während der gesamten Laufzeit gleich und richtet sich nach der vom Staatsministerium für Regionalentwicklung festgelegten und veröffentlichten Höhe. Aktuell beträgt der Zinssatz 0,75 Prozent.
Mit der neu ausgerichteten Förderung soll außerdem dem Flächenverbrauch entgegengewirkt werden. Neubauten werden deshalb nur im Innenbereich der Orte gefördert.
Erstmals werden in Sachsen künftig kooperative Baugemeinschaften gefördert, die sich noch in ihrer Gründung befinden. Sie erhalten einen günstigen Kredit zur Zwischenfinanzierung des Grundstückserwerbs. »Solche gemeinschaftlich und sozial orientierte Formen des gemeinsamen Bauens und Wohnens können einen wichtigen Beitrag für eine moderne Gesellschaft leisten«, so Staatsminister Schmidt. »Allerdings sind kooperative Baugemeinschaften kaum handlungsfähig, solange sie nicht rechtssicher gebildet sind. Damit sie trotzdem bei der Suche nach Grundstücken nicht zu spät kommen, ermöglicht der Freistaat für den Grundstückserwerb künftig eine Zwischenfinanzierung.« Bis zu 500 000 Euro sind für solche Kredite möglich. Die Laufzeit beträgt maximal 2,5 Jahre. Der Zinssatz beträgt auch hier aktuell 0,75 Prozent.
Für die Förderung auf Grundlage der FRL Familienwohnen gelten Einkommensgrenzen von 60 000 Euro jährlich für Alleinstehende sowie 100 000 Euro für Paare. Für jedes Kind erhöht sich diese Grenze um 10 000 Euro.
Die Grenzen für geringe Einkommen, bis zu denen Haushalte die um 30 000 Euro erhöhte Grundförderung erhalten, sind in der Einkommensgrenzen-Verordnung geregelt, die ebenfalls heute vom Kabinett beschlossen wurde. Sie liegen bei 32 375 Euro für Alleinerziehende mit einem Kind und bei 39 550 Euro bei Paaren mit einem Kind. Für jedes weitere Kind erhöht sich die Grenze um 8 050 Euro. Maßgeblich dafür ist das sogenannte »pauschalierte Nettoeinkommen«. Dieses ergibt sich aus dem Bruttoeinkommen minus einiger pauschaler Abzüge, beispielsweise Werbungskosten, Pauschalen für junge Ehepaare und Kinder. Eine Übersicht, welchen Bruttoeinkommen die genannten Grenzen entsprechen, finden Sie im Anhang.
Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung
Kabinett beschließt gemeinsame Förderrichtlinie von Sozial- und Justizministerium
Medienservice Sachsen
Gemeinsame Pressemitteilung: Sachsen fördert Entstehung sozialer Orte und Orte der Demokratie in kleinen Kommunen oder Stadtvierteln
22.06.2021, 13:30 Uhr — 1. Korrektur (aktuell)
Kabinett beschließt gemeinsame Förderrichtlinie von Sozial- und Justizministerium
In der heutigen Kabinettssitzung wurde die neue gemeinsame Förderrichtlinie »Orte des Gemeinwesens« des Sozial- und des Demokratieministeriums beschlossen. Hierfür stehen im aktuellen Haushaltsentwurf für die Jahre 2021/22 insgesamt 7,4 Mio. Euro zur Verfügung, davon 5,2 Mio. Euro für Soziale Orte.
Staatsministerin Petra Köpping:
»Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, dass wir mit den Modellprojekten für Soziale Orte und Orte der Demokratie das soziale und demokratische Miteinander in unserem Land stärken wollen. Mit diesem Programm wollen wir – insbesondere im ländlichen Raum – das Gemeinwesen und den Gemeinsinn unterstützen.
Auch Sie kennen sicher Gemeinden, in denen es keinen wirklichen sozialen Treffpunkt mehr gibt? Wir wollen, dass vorrangig solche kleinen Gemeinden durch das Programm »Soziale Orte« wieder einen zentralen Ort der Begegnung bekommen, an dem sich Menschen austauschen und soziales Miteinander planen und erleben können.«
Die sächsische Staatsregierung reagiert damit auf verschiedene Entwicklungen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt schwächen. Sie fördert zukünftig nicht nur soziale Orte, sondern auch Orte der Demokratie.
Wegen der inhaltlichen Nähe und der gemeinsamen Zielrichtung erschien es sinnvoll, die beiden »Orte-Programme« in einer gemeinsamen Richtlinie zu bündeln. Die Richtlinie hat somit zwei Förderstränge:
Soziale Orte sollen insbesondere in Kommunen oder Stadtteilen mit sozialen Belastungen oder infrastrukturellen Defiziten entstehen, in denen konkrete Orte der Begegnung fehlen. Hierbei kann an bereits vorhandene Initiativen von engagierten Bürgerinnen und Bürgern angeknüpft werden. Sozialen Orte sollen Engagement fördern, indem sie vor allem Raum für Kommunikation bieten. Kommunen sollen damit wieder eine Mitte, einen zentralen Raum des sozialen Miteinanders, z. B. einen Bürgertreff, erhalten. Diese Orte sollen dadurch den Zusammenhalt vor Ort und in der Gesellschaft stärken.
Orte der Demokratie entwickeln ein Dach, unter dem Bürgerinnen und Bürger aller Schichten und Gruppen vor Ort zusammenkommen und demokratische Entscheidungen erfolgreicher gestalten. Die Förderrichtlinie unterstützt diese Orte durch Ausstattung und Gestaltung, durch Beratung und Vermittlung von Methoden und fördern so Begegnung und Gemeinsinn.
Staatsministerin Katja Meier:
»Orte der Demokratie gibt es in Sachsen ohne Zweifel viele. Wir knüpfen an die zahlreichen Initiativen von engagierten Bürgerinnen und Bürger an und unterstützen möglichst in jedem Landkreis einen besonderen Ort. Mit unserer Förderung wollen wir zeigen, dass die Auseinandersetzung über alle kleinen und großen Fragen von Zusammenleben und Politik möglich ist. Damit können wir die demokratische Streitkultur zu neuer Blüte bringen, ohne dabei zu spalten.«
Die Förderung legt einen Schwerpunkt auf den ländlichen Raum und auf benachteiligte Stadtteile: Gefördert werden Soziale Orte und Ort der Demokratie in Gemeinden mit weniger als 40.000 Einwohnern oder mit einem konkreten, bedarfsorientierten Stadtteilbezug.
Es wird die Schaffung, in Ausnahmefällen auch die Weiterführung oder die Erneuerung von Sozialen Orten mit Personal- und Sachkosten finanziert. Wenn es zum Aufbau oder der Weiterführung eines Sozialen Ortes unbedingt nötig ist, sind auch bauliche Investitionskosten bis zu einer Höhe von 50.000 Euro förderfähig, in Bezug auf Orte der Demokratie 100.000 Euro.
Der Fördersatz beträgt regelmäßig 90 Prozent, in ganz besonders gelagerten Ausnahmefällen ist eine Vollfinanzierung möglich. Eigenmittel bzw. Eigenleistungen sollen erbracht werden, da auch durch Eigenleistungen das Engagement des lokalen Gemeinwesens belegt wird.
Mit den Orten des Gemeinwesens sollen gemeinnützige Vereine, Verbände oder Gesellschaften, aber auch Kommunen gefördert werden.
Maßnahmen können mit einer maximalen Dauer von bis zu drei Jahren bewilligt werden.
Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Leipziger Familienfreundlichkeitspreis 2021 verliehen
LEIPZIG INFO
21.06.2021, — Stadtinformation Leipzig
Leipziger Familienfreundlichkeitspreis 2021 verliehen
Familienfreundlichkeit in Zeiten von Corona am 18. Juni 2021 geehrt
Die Pandemie macht um Familien keinen Bogen. Im Gegenteil, sie sind mit am meisten betroffen. Aber auch Familienfreundlichkeit macht durch Corona keine Pause. Leipziger Unternehmen und Einrichtungen die sich in der Corona-Zeit ganz besonders für Familienfreundlichkeit engagiert haben, konnten am Freitag, 18. Juni 2021, in der LVZ-Kuppel den 13. Familienfreundlichkeitspreis entgegennehmen. Gleich vier Unternehmen konnten sich über eine Auszeichnung und die damit verbundenen 1.000 Euro freuen: Die pioneer communications GmbH, die Spread Group, der Verein Mütterzentrum Leipzig e.V. sowie die Praxis Dr. Anita Wieser. Geehrt wurde außerdem die Kunststoffzentrum gGmbH mit dem Sonderpreis der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig. Der Preis der Kinderjury und damit 2.000 Euro gingen an ein Grünauer Kooperationsprojekt zwischen dem Familienzentrum Grünau (Caritas Leipzig e.V.), dem Haus Steinstraße e.V. und dem Verein dezentrale e.V.

„Wir wollen mit dem Preis ein Zeichen setzen, dass Familienfreundlichkeit auch in dieser schwierigen Zeit gelebt wird und zwar in allen Facetten – telefonisch, virtuell und dort, wo es möglich ist, persönlich. Dieses Engagement wollen wir gerade in diesem Jahr sichtbar machen, daher der Preis für familienfreundliche Unternehmen in der Pandemiezeit und die besondere Fragestellung für die Kinderjury, wer sie und ihre Anliegen in dieser Zeit besonders unterstützt hat“, so Oberbürgermeister Burkhard Jung.
Für alle, die nicht an der kleinen Festveranstaltung teilnehmen konnten, bestand die Möglichkeit, sich per Live-Stream zuzuschalten. Auch die Vorbereitungen liefen digital. Die Jury hatte fünfzehn, die Kinderjury drei Vorschläge in die engere Wahl gezogen und per Video besucht. Die Entscheidung fiel nicht leicht, denn alle Nominierten engagierten sich auf außergewöhnliche, sehr unterschiedliche Art für eine familienfreundliche Stadt. Freuen dürfen sich auch alle nichtplatzierten Nominierten. Sie erhalten als Anerkennung eine Urkunde.
Hauptsponsor des Preises ist die Leipziger Stadtholding. Volkmar Müller, Geschäftsführer der Leipziger Gruppe: „Die Leipziger Gruppe hat auch in den schwierigen Pandemie-Zeiten ihren Partnern – wie dem Familienfreundlichkeitspreis – die Treue gehalten, damit diese auch danach wieder durchstarten können. Denn nur gemeinsam machen wir Leipzig zu dem, was es ist. Unsere Leipziger Stadtwerke, Verkehrsbetriebe und Wasserwerke stehen für Lebensqualität vor Ort – und dazu gehört auch die Familienfreundlichkeit. Als attraktiver Arbeitgeber profitieren wir einerseits von ihr und setzen uns andererseits aktiv für ihre Förderung ein. Denn wer die Arbeitskräfte von morgen für Leipzig gewinnen will, ist gut beraten, die Familienfreundlichkeit in unserer Stadt zu erhalten und voranzubringen.“
Die Preisgelder wurden vom BMW Group Werk Leipzig, der Leipziger Messe GmbH, der Sparkasse Leipzig und der AOK PLUS – Die Gesundheitskasse für Sachsen und Thüringen zur Verfügung gestellt. Alle Preisstifter sind sich einig, dass Familienfreundlichkeit in Unternehmen selbstverständlich sein sollte. „Wir sind selbst Arbeitgeber und engagieren uns in unseren Unternehmen ebenso, um den Mitarbeitenden eine gute Work-Life-Balance zu ermöglichen. Und das nicht nur zu Pandemiezeiten“, erklärten die Vertreter der Unternehmen unisono.
Die Preisträger
1.000 Euro für die pioneer communications GmbH
Die Jury hat sich im Bereich familienfreundliche Dienstleistungsunternehmen für die pioneer communications GmbH entschieden. Örtlich und zeitlich flexibles Arbeiten war schon vor der Pandemie möglich und hat sich in der Krisensituation neu bewährt. Zusätzlich wurden alle Beschäftigten sofort im ersten Lockdown mit fehlenden Hard- und Softwarekomponenten ausgestattet, um ausschließlich im Homeoffice arbeiten zu können. Es gibt inzwischen eine eigene Web-App, um Arbeitsplätze im Büro zu nutzen und trotzdem Hygienestandards einzuhalten. Familienfreundlichkeit wird hier von der Führungsspitze gelebt und die Mitarbeitenden entlasten sich gegenseitig, wenn Kolleginnen oder Kollegen kurzfristig Kinder oder Angehörige betreuen müssen. Der freitägliche Agency-Call findet unter Teilnahme der Kinder statt.
1.000 € für die Praxis Dr. Anita Wieser
Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern weiß Dr. Anita Wieser, was es gerade in der heutigen Zeit bedeutet, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Mit der Einrichtung von zwei Computerarbeitsplätzen fürs Homeschooling und einer Kochmöglichkeit sowie angepassten Sprechzeiten hat sie praktische Hilfe geleistet. Sehr am Herzen lag ihr auch die emotionale Stabilität ihrer Mitarbeiterinnen. Mit Gesprächen und gegenseitiger Unterstützung haben alle davon partizipiert. Außerdem bietet die Praxis einen stundenweisen Co-Working-Space für therapeutisch tätige Mütter an, die wieder in ihren Beruf zurückkehren möchten.
1.000 Euro für den Verein Mütterzentrum Leipzig e.V.
Wenn es um Familienfreundlichkeit geht, sind die Mütterzentren nicht wegzudenken. Dabei denkt man aber nicht zuerst daran, dass der Verein gleichzeitig auch Arbeitgeber ist. Umso mehr hat es die Jury beeindruckt, dass Familienfreundlichkeit auch hinter den Kulissen gelebt wird. Der Zusammenhalt, insbesondere in der Pandemiezeit, ist groß. Während dieser Zeit wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer wieder von der Leitungsebene bestärkt und unterstützt. Für alle gab es eine individuelle Lösung: Man arbeitet, so viel, wie man kann, und wird dafür wertgeschätzt. Mitarbeitergespräche wurden im Rahmen von 1:1 Spaziergängen durchgeführt (dies soll zukünftig beibehalten werden). Auch wurden zusätzliche Teambesprechungen zur aktuellen Lage eingeführt.
1.000 Euro für die Spread Group
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist bei der Spread Group gelebte Kultur. Für Homeschooling und Homekita wurde den im Unternehmen tätigen Eltern zusätzliches technisches Equipment für den digitalen Unterricht zur Verfügung gestellt. Die Arbeitszeiten können individuell getaktet werden, so dass sie mit der familiären Situation in Einklang gebracht werden können. Für die Online-Zusammenkünfte wurden Strategien erarbeitet, um den Spaßfaktor nicht zu kurz kommen zu lassen. Digitale Sportpausen, Lunch-Lotterie oder eine Oster-Challenge sind nur einige der umgesetzten Aktionen, um das Team während der Pandemie zu unterstützen. Dies galt auch für die Kinder: Für diese wurden eigene Kinderyogastunden und eine Kinderdisco ins Leben gerufen.
Preis der Kinderjury (2.000 Euro) für die Kooperation Familienzentrum Grünau mit dem Haus Steinstraße und dem Verein dezentrale e.V.
Die Kinderjury bestand in diesem Jahr aus zwölf Kindern im Alter von 8 bis 13 Jahren. Neben neuen Gesichtern waren auch einige „alte Hasen“ aus der letztjährigen Jury dabei. Trotzdem die Sitzungen ausschließlich digital stattfanden, war das Engagement und das Interesse der Kinder ungeschmälert.
25 verschiedene Vorschläge waren eingegangen und wurden von der Kinderjury unter die Lupe genommen. Das Werkzeug der Wahl: Kritische Fragen! Hat das Angebot möglichst viele Familien erreicht? Konnten es sich auch alle leisten? Brauchte man zwingend einen Computer, um teilhaben zu können? Wie ist man auf die Sorgen von Heranwachsenden und Eltern eingegangen? Nach einigen Sitzungen hatten sich die Kinder entschieden. Drei Favoriten blieben übrig. Diese wurden jeweils für ein gemeinsames Treffen in den digitalen Kinderjury-Sitzungs-Raum eingeladen.
Die Wahl fiel auf ein Kooperationsprojekt im Stadtteil Grünau. Das Angebot umfasste mehrere Bausteine, um viele Grünauer Familien in der schwierigen Zeit zu unterstützen. Die „Mutmach-Post“ sollte die soziale Distanz ein wenig erträglicher machen. In „Kollerkisten“ wurden Angebote gegen die Langeweile verteilt. In Kooperation mit dem Verein „dezentrale e.V.“ und dessen Projekt „hardware4future“ verteilte man vor Ort 100 Laptops und PCs, damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler auch am Fernunterricht teilnehmen konnten. Das Café Yellow vom Haus Steinstraße lieferte außerdem gesunde Überraschungsboxen (samt Rezeptideen), die ebenfalls an die Grünauer Familien übergeben wurden.
Es war diese bunte Mischung aus verschiedenen Angeboten, die die Kinderjury überzeugte. Da in Grünau viele Familien leben, die auf Unterstützung angewiesen sind, war das Angebot in diesem Stadtteil sehr gut platziert. Es zeigt auch, wie verschiedene Akteure vor Ort zusammenwirken können, um gemeinsam eine Krise zu meistern. Die Jurymitglieder betonten zudem, wie wichtig es sei, nicht ausschließlich auf die digitale Kommunikation angewiesen zu sein. Viele Kinder aus Familien, die keinen Zugriff auf die notwendige Hardware hatten, waren während der Corona-Zeit benachteiligt. Das prämierte Angebot hat das richtige Augenmaß besessen und ist den Herausforderungen dieser besonderen Zeit mit viel Engagement und Kooperationsgeist begegnet.
Die Kinderjury war wegen der Corona-Situation nicht persönlich bei der Preisverleihung dabei. Sie wird ihre Preisträger aber noch persönlich ehren.
Sonderpreis der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Leipzig
Alle zwei Jahre vergibt die Industrie- und Handelskammer zu Leipzig einen Preis für familienfreundliche Arbeitgeber. In diesem Jahr war es wieder soweit. Nancy Schneider, Vizepräsidentin der IHK zu Leipzig, und Oberbürgermeister Burkhard Jung überreichten den Preis an das Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH. Das Unternehmen konnte sowohl mit langjährig etablierten als auch mit neu eingeführten Instrumenten während der Corona-Krise überzeugen. Voller Lohnausgleich bei gestaffelter Arbeitszeitreduzierung für Beschäftigte mit Kindern, Einrichtung von Homeoffice-Arbeitsplätzen und eine erweiterte flexible Gleitzeitregelung sind nur drei der vielfältigen Angebote, die das Unternehmen für seine Angestellten bereithält.
“Im vergangenen Krisenjahr war es für viele Unternehmen eine besondere Herausforderung, die Balance zwischen den betrieblichen Anforderungen und den familiären Bedürfnissen der Beschäftigten zu finden. Das Kunststoff-Zentrum besticht hier durch das Gesamtkonzept und macht sich in besonderer Weise um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verdient. Dies ist beispielgebend für alle Unternehmen”, erläuterte Nancy Schneider.
Der Video-Stream ist in der kommenden Woche ab Dienstag, dem 22. Juni, auf www.leipzig.de/familienfreundlichkeitspreis verfügbar.
Quelle: leipziginfo.de
Dieser Artikel wurde veröffentlicht von: Lars Schumann