Bürgerbus
Auch das Leben in ländlichen Regionen ist schön und hat seine unbestreitbar vorteilhaften Seiten. Vielfach sind in größeren Städten nicht weniger Entfernungen zurückzulegen als „auf dem Lande“. Das „Gefühl“ dafür ist allerdings häufig ein anderes. Das macht zuverlässige Mobilitätsangebote umso dringender. Die 1900 Einwohner der Gemeinde Arzberg im Landkreis Nordsachsen leben in den Hauptorten Arzberg, Blumberg, Triestewitz und Stehla sowie weiteren 14 Ortsteilen! Nicht alles ist zu Fuß zu erreichen, nicht allen, vor allem älteren Mitbürgern steht ein Auto zur Verfügung. So ist es Ziel des Modellprojektes Bürgerbus Arzberg, nichtmobile Einwohner der Gemeinde durch Ehrenamtliche zu Einrichtungen der Daseinsvorsorge in der Region zu fahren.
Seit dem 22. Februar 2017 rollt der Bürgerbus durch die Gemeinde. Monatlich werden 1000-Fahr-Kilometer zurückgelegt und 100 Fahrgäste befördert. Fahrziele sind vielfältig – von der Gemeindeverwaltung bis zum Dorfladen, von der Arztpraxis bis zur Apotheke. Ein Team von 15 Ehrenamtlichen organisiert, praktiziert und lebt das Projekt.
Auf die Frage „Was habe ich persönlich davon, wenn ich mich für ein familienfreundliches Arzberg engagiere?“ haben Arzberger Bürger geantwortet: „Anerkennung und Freunde“, „erfülltes Leben“, „ein funktionierendes Dorfleben“ und „eine Gemeinde mit Zukunft!“.
O‑M-A
O‑M-A – das ist das Ostelbische Mehrgenerationenhaus in Arzberg. Am 4. Juli 2008 in Arzberg eröffnet ist es eine von 540 Einrichtungen der Generationenbegegnung in Deutschland. Schon von seiner Lage her leuchtet das ein: Kindertagesstätte, Schule und Hort und O‑M-A bilden ein Ensemble von Gebäuden. Alles ist vertraut, die Wege sind nah. O‑M-A und Kita und Schule kooperieren miteinander. Die Hausleiterin Claudia Richter koordiniert mit einem Team von Ehrenamtlern und Freiwilligen die Angebote des Ostelbischen Mehrgenerationenhauses – 40 Angebote sind es insgesamt: von der Krabbelgruppe bis zum Kaffeeklatsch, vom Töpferkurs bis zur Nähstube. Die Teilnehmer der Kurse bzw. Besucher des Hauses kommen aus Arzberg und Umgebung, und es sind wirklich alle Generationen vertreten. Das O‑M-A ist ein Beispiel gelebter Gemeinschaft für die Älteren und eine gute Adresse für alle Neuangekommenen. Damit ist dieses Haus ein wichtiger Teil der Arzberger „Dorfphilosophie“.